Gedenkkapelle
Den wohl größten Tag in 110 Jahren Vereinsgeschichte konnten die Höslwanger Burschen am 02.Juli mit zahlreichen Gästen sowie mit den Orts- und Freundschaftsvereinen feiern. Bei weißblauen Himmel wurde bei einem feierlichen Feldgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Adam Salomon, die Gedenkkapelle für die verstorbenen Mitglieder des Burschenverein eingeweiht!
Zudem wurden von Pfarrer Adam ein restauriertes Feldkreuz und ein Erinnerungsband für die 61 Erbauer der Gedenkkapelle geweiht. Nach dem festlichen Gottesdienst richtete Bürgermeister und Ehrenmitglied Hintermayr seine Worte an die Gäste und hob Diese Leistung des Vereins als das größte Ereignis in 110 Jahren Vereinsgeschichte und als ein weiteres Prunkstück für Höslwang hervor. Was den Burschen von einigen nicht zugetraut wurde, steht heute als wahres Meisterstück da. Er hob den Zusammenhalt des Vereins hervor und was gemeinsam geschaffen werden kann. Als Dank und Verbundenheit zum Verein spendete Maria und Andreas Hintermayr den Hl. Josef am Eingang der Kapelle sowie einen nicht unerheblichen Geldbetrag. Erster Vorstand Georg Daxenberger dankte für dieses schöne Geschenk sowie die Worte des Bürgermeisters und erläuterte in seiner Rede das entstehen der Kapelle.
Der Ursprungsgedanke zum Bau der Kapelle kommt aus den 80er Jahren. Dieser Gedanke wurde von dem ehemaligen Vorstand Georg Buchner im Jahr 2000 an die Vorstandschaft des Vereins weitergegeben und des öfteren diskutiert. Georg Buchner bot auch zugleich an, ein Grundstück für dieses Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Weiter an Energie gewann der Gedanke durch einige tragische Unfälle und Ereignisse von sehr nahe stehenden Mitgliedern in den 90er Jahren, mit teils tödlichem Ende!
Es wurden verschiedene Kapellen in der Umgebung angesehen und schließlich wurde im Herbst 2001 bei einer Aktivenversammlung unter gewissen Auflagen einstimmig für den Bau einer Kapelle abgestimmt! Sofort machte sich unser Baumeister Andreas Hilger an die Planungen für dieses Vorhaben. Tatkräftige Unterstützung erhielt der Verein hier auch vom Landratsamt Rosenheim. Während der Planungsphase musste der Verein wieder einmal einen Rückschlag hinnehmen: Der ehemalige Vorstand und Initiator Georg Buchner verstarb am 11. Mai 2002 nach schwerer Krankheit.
Nach Absprache mit der Familie Buchner, die den Grund zur Verfügung gestellt hat, wurde der Weg unbeirrt weiter gegangen. Am 08. Juni 2002 konnte somit der Spatenstich vollzogen werden. Parallel dazu haben unsere Holzfacharbeiter beim Moyer in Unterhöslwang mit dem pressen der Leimbinder begonnen. Hierführ wurde eigens eine Hydraulikpresse gebaut. Unter der Aufsicht von unserem Dachstuhlkonstrukteur Bernhard Kailer wurden die Leimbinder dann weiterbearbeitet und in Dielstein beim Zweng zusammengebaut. Ende Oktober waren dann der Rohbau und die Dachkonstruktion fertig. Unter Anleitung und Hilfe von Sebastian Schachner und Josef Siferlinger wurde die Dachkuppel dann beim Binder in Zunham eingeblecht. Der Zwiebelturm wurde uns dann von der Feuerwehr gestohlen und am 23.Dezember zurückgebracht, wo dann auch die aufwändige Kuppelkonstruktion auf den Rohbau gesetzt werden konnte. Im Jahr 2003 wurden die Feinarbeiten am Kuppeldach vorgenommen. 2004 wurde die Kapelle dann unter der Federführung von Konrad Blank und Paul Fenis sen. außen verputzt. Die Innenputzarbeiten wurden von Felix Hilger durchgeführt.
Für den gesamten Bau wurden sehr viele Fachleute benötigt, die im Verein fast alle zur Verfügung standen. Man hat somit fast alles mit Mitgliedern verwirklichen können. Aber diese Fachleute mussten auch Zeit haben, was verständlicherweise nicht immer der Fall war und somit waren auch Zeiten dabei, wo sich am Bau nicht sehr viel bewegt hat. In diesen Zeiten wurden aber sehr viele Hintergrundarbeiten durchgeführt. Schließlich kam der Bau an einen Punkt, wo es um die Gestaltung ging. Eine Kapelle ist eben nicht etwas alltägliches wie ein Haus, wo man anderswo etwas abschauen kann und man möchte ja auch etwas von dem Beweggrund an die Menschen bringen, warum denn so eine Kapelle gebaut wird. Glücklicherweise hatte der Verein den Kirchenmalermeister Thomas Pertl aus Höslwang zur Seite stehen, der seine Arbeit verstand und die Gedanken der Burschen perfekt in die Tat umsetzte. Er hörte sich an, was den Verein dazu bewegt hat eine Kapelle zu bauen und machte einige Vorschläge, die in zahlreichen Sitzungen diskutiert wurden. Alles hat seinen Sinn in dieser Kapelle, selbst die violette Aussengestaltung! Wenn es auch bei den Arbeiten anstrengend war, aber es hat die Burschen auch zusammengeschweißt!
Großen Dank sprach Georg Daxenberger der Familie Buchner aus. Dank auch an die Vereine, Gönner, Freunde und die Mitglieder die den Verein dabei finanziell und materiell unterstützten. Ebenso dankte Daxenberger dem Altbürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Höslwang sowie Ehrenmitglied des Burschenvereins Stefan Rieplhuber für das von Ihm gestiftete Erinnerungsband. Auf dem Erinnerungsband ist auf der Vorderseite ein Bild der Kapelle eingestickt und auf der Rückseite sind alle 61 Namen der Erbauer verewigt.
Der Vorstand beendete seine Rede mit den Worten: "I glab, Burschen, auf des wos ma g´schafft hab´n deaf ma stoiz sei!“