Chronik des Burschenvereins Höslwang
Gründung des Burschen- und Krankenunterstützungsvereins Höslwang 1896
Im Frühjahr 1896 wurde von 17 Burschen aus der Gemeinde Höslwang der "Burschen- und Krankenunterstützungsverein Höslwang" gegründet. Sein damaliger Hauptzweck war, wie der Name schon sagt, die gegenseitige finanzielle Unterstützung seiner Mitglieder im Krankheitsfalle. Es wurden hiermit Aufgaben übernommen, die staatliche Institutionen erst viel später wahrgenommen haben.
Fahnenweihe 1896
Im Gründungsjahr fand auch die feierliche Weihe der Vereinsfahne statt. Als Schutzpatron des Vereins hatten die Burschen den Heiligen Joseph gewählt. Die gegenseitige Unterstützung in Not hielten sie auf der Fahne mit folgenden Worten fest: „Einigkeit macht stark“. Unter diesem Motto wuchs die Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr. Große Unterstützung erfuhren sie dabei vom Ortspfarrer H:H: Wieshey, der den Zusammenhalt der jungen Männer auf seine Art förderte und den Verein zu einer starken Einheit führte. Die gegenseitige Unterstützung im Krankheitsfall wurde jetzt noch intensiver praktiziert.
Beginn des Theaterspielens in Höslwang
Um die Jahrhundertwende wurde ein offizielles Vereinsstatut gedruckt, das erst in den 50er Jahren geändert wurde. Um den steigenden finanziellen Anforderungen (Krankenunterstützung) gerecht zu werden, musste ohne Beitragserhöhung für eine Aufstockung der Vereinskasse gesorgt werden. Unter einfachsten Verhältnissen begann man Theaterstücke aufzuführen.
Die Kriege und die Zeit danach
Bis zum ersten Weltkrieg verlief das Vereinsleben in geordneten Verhältnissen. In den Jahren 1914 bis 1918 war jedermann in Sorge um die zahlreichen ins Feld gezogenen Kameraden. In den Jahren nach dem Krieg kam erst langsam wieder Leben in den Verein. Es wurden zumeist nur eigene oder kirchliche Veranstaltungen besucht.
Erst ab 1921 passte sich das Vereinsleben langsam wieder an die Zeiten vor dem Krieg an. Die Mitgliederversammlungen jedoch waren von nun an durch die beginnende Inflation von Beitragserhöhungen geprägt. So wies die Vereinskasse zum Jahresende 1923 einen Bestand von mehreren Millionen Mark auf.
Von dieser Zeit an bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges nahm das Vereinsleben einen ruhigen, harmonischen Verlauf. Man besuchte Feste von Bruder- und Nachbarvereinen und hielt hie und da eine Tanzveranstaltung ab. Das Theaterspielen allerdings wurde zur ständigen Einrichtung, alljährlich an Silvester und an Hl. 3 König. Ab 1934 musste dafür aber die Einwilligung beim Bezirksamt Rosenheim eingeholt werden. Der Inhalt der Theaterstücke wurde dort dahingehend geprüft, ob nicht ein Verstoß gegen die geltenden Bestimmungen vorliege.
Mit der Fahne und zahlreichen Mitgliedern war der Verein auch bei der Einweihung des Höslwanger Kriegerdenkmals am 2. Juli 1922 dabei. Am 30. Dezember fand über Jahrzehnte hinweg der Burschenjahrtag zum Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Mitglieder statt. Zum 40jährigen Gründungsfest 1936 wurde die Fahne mit Hilfe von Spenden der Mitglieder renoviert und eine Neuauflage der Statuten vorgenommen.
Bei Kriegsausbruch am 1. September 1939 wurden viele Mitglieder des Vereins zu den Waffen gerufen. Während des 2. Weltkrieges kam deshalb das Vereinsleben völlig zum Erliegen.
Mit Verschärfung des sinnlosen Krieges waren dann nur noch wenige Vereinsmitglieder in der Heimat, und sie hatten vor allem die traurige Pflicht, den vielen gefallenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen.
Von jetzt an fand alljährlich der Burschenjahrtag zum Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Vereinsmitglieder an Mariä Lichtmess statt. Seit 1975 wird von allen Ortsvereinen ein gemeinsamer Vereinsjahrtag mit Gedenken am Kriegerdenkmal am letzten Sonntag im April begangen.
In den Verein kommt Bewegung
Aber auch beim Burschen- und Krankenunterstützungsverein Höslwang musste das Leben nach dem Krieg weitergehen. Bereits am 24. Februar 1946 wagte man sich wieder ans Theaterspielen, um mit dem Erlös den Kriegsversehrten bei einer Zusammenkunft im Gasthaus Gehrlein durch eine kleine Aufmerksamkeit wieder neuen Lebensmut zu geben. Diese Versammlung wurde allerdings als unerlaubte Gruppenbildung bezeichnet, und die Verantwortlichen wurden diesbezüglich zur Rechenschaft gezogen. Altbürgermeister Stefan Rieplhuber berichtet:
„Am 30. April 1946 kam der Leiter des Gendarmeriepostens Halfing und erklärte, dass er den Schmied (Hell) Hermann und mich nach Rosenheim zur Militärregierung bringen müsse. Den Grund könne er uns nicht nennen, weil es ihm auch nicht mitgeteilt wurde. Wir fuhren also mit dem von der Polizei eigens gemieteten Auto (sonst hatten sie ja nur Fahrräder) nach Rosenheim zur Amerikanischen Militärregierung im heutigen Finanzamt. Dort wurden wir einem stundenlangen Verhör unterzogen. Vorgeworfen wurde uns unerlaubte Gruppenbildung und Übertretung des Versammlungsverbotes.
Wir hatten nämlich im Herbst 1945 den Burschen- und Krankenunterstützungsverein wieder ins Leben gerufen. Der leider viel zu früh verstorbene Schmied Hermann fungierte als Vorstand, und ich war zum Schriftführer gewählt worden. Inzwischen hatten wir ein paar Abende mit Einaktern gestaltet und mit dem Erlös einmal die Höslwanger Kriegsversehrten bewirtet.
Die hohen Militärs waren sichtlich über unsere Unverfrorenheit entrüstet, so kurze Zeit nach dem Krieg, eine in ihren Augen militärische oder gar nazistische Organisation wieder zu gründen. Wir konnten uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Weiterführung eines Traditionsvereines, der das Kaiser- bzw. Königreich, die Weimarer Republik und das Dritte Reich überlebt hatte, eine unerlaubte und gesetzwidrige Handlung darstellen könnte. An diesem Apriltag 1946 standen sich im Rosenheimer Finanzamt zwei Welten, nicht nur wegen der Sprachschwierigkeiten, völlig verständnislos gegenüber.
Nach Beendigung des Verhörs durch die hohen Offiziere wurde Hermann in das Amtsgefängnis eingeliefert wo er vier Wochen einsaß. Ich durfte mit dem Gendarmeriemeister wieder nach Hause fahren, musste mich aber bis zur Entlassung des Vorstandes, Ende Mai, jeden Tag in Halfing beim Gendarmerieposten gegen Unterschrift melden.
Durch diese Panne ließen wir uns aber nicht entmutigen, sondern begannen bereits im Herbst mit den Proben für ein richtiges Theaterstück, in dem ich die Hauptrolle übernehmen durfte. „Der siebte Bua“ wurde dann im Fasching 1947 aufgeführt und war ein voller Erfolg.“
Doch ganz reibungslos verliefen auch die folgenden Jahre nicht. So musste der Verein nach der am 20. Juli 1948 durchgeführten Währungsreform finanziell völlig neu beginnen, da der Bestand der Vereinskasse in Reichsmark entwertet worden war.
Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass es sich hier um einen Versicherungsschein auf Gegenseitigkeit (Krankenunterstützungsverein) handelte. So wurden die Jahresberichte über den Rechnungsabschluss für die Geschäftsjahre 1947 bis 1950 vom Bayerischen Landesaufsichtsamt für das Versicherungswesen, München, geprüft, obwohl die Mitgliederversammlung am 21. März 1948 folgenden Beschluss gefasst hatte: „Die Mitglieder beschließen die statutengemäße Krankenunterstützung einzustellen, da der Verein nicht in der Lage ist, die Unterstützung aufrecht zu erhalten.“
Vermutlich genügte dieser Beschluss der Aufsichtsbehörde nicht. Es hätten die Statuten sofort geändert und zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. Deshalb folgt ein weiterer Beschluss am 3. Januar 1953 mit folgenden Wortlaut:
„Die Versammlung beschließt, dass
1. die Gewährung der Krankenunterstützung eingestellt wird
2. der Verein in Zukunft nur noch „Burschenverein Höslwang“ heißt
3. im 1.Satz, § 1 der Satzung, die Worte „Krankenunterstützung“ gestrichen werden.“
Mit diesem Beschluss war die Aufsichtsbehörde zufrieden. Der Jahresbericht über den Rechnungsabschluss musste nicht mehr zur Prüfung vorgelegt werden, obwohl die Statuten erst offiziell 1957 geändert wurden.
Der Burschenverein war, wie die anderen Ortsvereine, geschlossen dabei, als der Neupriester Johann Rieplhuber am 9. Juli 1950 mit Tausenden von Gläubigen seine Primiz feierte.
Am 14. Juni 1953 waren die Höslwanger Burschen beim 50jährigen Gründungsfest des Eggstätter Arbeiter- und Krankenunterstützungsvereines als Patenverein stark vertreten.
Am 9. August 1959 beteiligten sich die Burschen zahlreich an der Fahnenweihe der Hubertus-Schützen Höslwang sowie am 28. Juli 1968 an der Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Höslwang
Widrige Umstände, doch es geht weiter...
Ab 1963 wurde das Vereinsleben durch den Umbau des Gasthauses Gehrlein in seiner Aktivität sehr stark eingeschränkt. Es konnten nur selten Tanzveranstaltungen durchgeführt werden, die mitunter im alten Saal des Nebengebäudes, das inzwischen abgerissen wurde, stattfanden.
Neben der Teilnahme an den jährlichen Burschenfesten in- und außerhalb des Gaues sind auch der Mai- und Kirtatanz, die Faschingsbälle sowie die Christbaumversteigerung an Hl. Drei König schon zur Tradition geworden.
Großes Engagement zeigte der Verein 1975, als er am 9. August den ersten Heimatabend veranstaltete. Über dessen Verlauf wurde in der Zeitung wie folgt berichtet:
Großer Abend in kleiner Gemeinde
Der erste Heimatabend des Burschenverein Höslwang, ein voller Erfolg
Ein voller Erfolg wurde der erste oberbayerische Heimatabend, den der Burschenverein Höslwang ausrichtete. Viele Zuschauer mussten abgewiesen werden, da der Saal im Gasthaus "Zur schönen Aussicht" sich als zu klein erwies. Lehrer A. Hintermayr, der die ganze Organisation des Abends übernommen hatte, fungierte in seiner spritzig-bayerischen Art als Ansager.
Nachdem die Bichler-Hausmusik, drei Schwestern aus Gebertsham, den Begrüßungsmarsch gekonnt dargeboten hatten, wurden die einheimischen und "zuagroasten" Gäste vom "armen Dorfschulmeisterlein" recht humorvoll begrüßt. Danach trugen die Linner Dirndl aus Halfing in wohlklingender Harmonie zwei altbayerische Lieder vor. Die Vodermeier-Hausmusik aus Eggstätt erfreute die Zuhörer mit sehr exakt gespielten Weisen.
Die Höslwanger Sängerinnen (Gradl, Schachner) sangen das "Chiemgaulied" und "Mein Höslwang", das vor vielen Jahren vom Erbauer des Höslwanger Kriegerdenkmals, dem Traunsteiner Neumeier, komponiert wurde.
Im musikalischen Teil des Abends standen die bekannten Wagner-Buam aus Passau im Mittelpunkt. Mit Ihren kräftigen Stimmen eroberten sie im Nu das Wohlwollen des Publikums. Die neugegründete Hausmusik Bichler erfreute die Gäste mit dem klangreinen "Jakobi-Landler" und anderen Liedern.
Die Eggstätter Plattler führten neben dem "Steirer" viele Trachtentänze und Schuhplattler auf, die das große können dieser Gruppe (Christian Glas) zeigte. Nach den Linner Dirndln folgte der Einakter "Der verwechselte Brautwerber". Als Schauspieler präsentierten sich hervorragend Alfons Kailer, Greti Daxenberger, Paul Arnold, Karl Künzner und Traudi Bichler.
Dieser hervorragend organisierte Abend zeigte, daß auch in einer relativ kleinen Gemeinde möglich ist, mit den vorhandenen Laiengruppen, die recht gute Leistungen boten, eine Veranstaltung dieser Art durchzuführen.
Fahnenweihe 1978
Am 25. Juli 1976 beteiligten sich viele Burschen an der Fahnenweihe des Krieger- und Soldatenvereines Höslwang und am anschließenden Festzug. Am 1. August 1976 feierte die Freiwillige Feuerwehr Höslwang ihr 100-jähriges Gründungsfest. Auch hier nahm der Burschenverein sehr zahlreich teil. Angeregt durch die Feste der genannten Ortsvereine fassten die Burschen das 80jährige Gründungsfest ihres Vereins ins Auge und man entschloss sich, dafür eine neue Fahne anzuschaffen. Bei der Finanzierung der Fahne wurde der Verein von den Höslwanger Bürgern finanziell kräftig unterstützt. Die Patenschaft übernahm traditionsgemäß der Eggstätter Arbeiter- und Krankenunterstützungsverein, der bei einem gemeinsamen Patenbitten im Gasthaus Gehrlein seinerseits um die Patenschaft beim Höslwanger Burschenverein für sein 75-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe bat und dessen Wunsch von den Höslwangern selbstverständlich entsprochen wurde.
90-Jähriges Gründungsfest
Im Jahr 1987 feierte der Burschenverein Höslwang sein 90jähriges Gründungsfest mit einer Festwoche vom 22.07 bis zum 26.07. Der Höhepunkt der Woche war mit Sicherheit der Festsonntag an dem zusammen mit dem Gründungsfest auch das Gaufest gegangen wurde. Mit ca. 60 Vereinen einschließlich der Ortsvereine feierten die Höslwanger Burschen Ihr Jubiläum. Wegen der schlechten Witterung am Vormittag war der Festgottesdienst, den Ortspfarrer Josef Huber zelebrierte, im Festzelt. Als am Nachmittag dann doch noch die Sonne schien, wurde der Festzug durch Höslwang nachgeholt. Ein großer Festball am Abend, an dem eine Sau und ein Goasbock verlost wurden, bildete den Ausklang.
100-Jähriges Gründungsfest
Für das 100jährige Gründungsfest zogen die Burschen am 08. März 1996 mit einem Leiterwagerl voll Bier als Verpflegung zu Fuß nach Eggstätt, um beim Arbeiter- und Krankenunterstützungsverein um die Patenschaft zu bitten. Die Eggstätter stellten sich am Anfang etwas unverständlich und überrascht über den Besuch aus der Nachbargemeinde. Nachdem die Höslwanger ihr Anliegen klargelegt hatten, mussten eine Abordnung des Burschenvereins und der Bürgermeister auf einem Holzscheit niederknien und während einer Maß Bier anständig um die Patenschaft bitten. Der Eggstätter Arbeiter- und Krankenunterstützungsverein übernahm die Patenschaft, was dann noch mit Freibier gefeiert wurde.
Vom 31.07. bis 04.08, sowie am 12.08.1996 wurde das 100jährige Gründungsfest des Burschenverein Höslwang in Verbindung mit dem Gaufest gefeiert. Gemeinsam mit dem Schützenverein Hubertus Höslwang, der die darauffolgende Woche das 100jährige bestehen feiern konnte, stellten die Burschen ein Festzelt auf. Es wurde wieder ein unvergessliches Fest, bei dem wir die "Jetzendorfer Hinterhofmusikanten", "Spider Murphy Gang", die Heldensteiner Buam", sowie "Bitter Lemon" und nicht zu vergessen natürlich unsere "Obinger Blasmusik" zu Gast hatten.
Pfarrer Josef Wallner zelebrierte am Festsonntag den Festgottesdienst und wir konnten gleich anschließend den Festzug bei wunderschönem Wetter begehen. Am 12.08. ließen wir zusammen mit dem Schützenverein mit einem Kesselfleischessen die beiden Festwochen ausklingen.
Burschenverein wird e. V.
Bei der Jahreshauptversammlung am 11.01.1998 stimmten die Mitglieder über die Eintragung des Burschenvereins ins Vereinsregister ab. Dazu wurden in den Statuten die Traditions- und Brauchtumspflege, sowie die Gemeinnützigkeit festgeschrieben. Außerdem haftet der Verein nur noch mit dem Vereinsvermögen und nicht mehr mit dem Vermögen seiner Mitglieder. Die Statutenänderungen und die Eintragungen ins Vereinsregister wurden von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen. Der Burschenverein führt seitdem die Bezeichnung „Burschenverein Höslwang e.V.
110-Jähriges Gründungsfest 2006
Im August 2006 feierte der Burschenverein Höslwang das 110-Jährige Gründungsjubiläum in Verbindung mit dem Gaufest der Burschen- und Arbeiervereine des Chiemgaus und Rupertiwinkels. Bei der Suche nach einem Patenverein wurde nach einem ehrfürchtigen Marsch nach Eggstätt der dortige Burschen- und Arbeiterverein gebeten, die Patenschaft zu übernehmen. Nach bestandenen traditionellen Prüfungen sicherten die Eggstätter ihre Patenschaftsübernahme zu. Ein Festzelt mit eigens angefertigter Biergartenfassade wurde aufgestellt und beherbergte in dieser Festwoche sechs Veranstaltungen. Den Auftakt bildete der Bieranstich, welcher von den "Jetzendorfer Hinterhofmusikanten" mit entsprechender Stimmung aufgeladen wurde. Am Freitag heitzte die Band "Radspitz Express" im Zelt ordentlich ein, während sich die Gäste bei Bier, Pool und Schaum vergnügten. Am Samstag fand der Festabend bei Gstanzlsinga und musikalischer Untermalung durch die Memories statt. Den Höhepunkt der Festwoche bildete der Festsonntag, als mit den Heimatvereinen und den Burschen- und Arbeitervereinen aus dem Chiemgau und Rupertiwinkel das 42. Gaufest und das Gründungsjubiläum gefeiert wurde. Bei sonnigem Wetter, unter weißblauem Himmel und mit begeisterten Gästen traf man sich am Festzelt und marschierte zum Festgottesdienst. Die mitreißende Feldmesse und die Weihe der neu restaurierten Fahne zelebrierte Pater Dariuz. Anschließend zogen die Festteilnehmer durch das beschauliche Höslwang zum Festplatz, um diesen unvergesslichen Festtag traditionell bei Speis und Trank ausklingen zu lassen. Am daruaffolgenden Montag sorgte die Showband "Shark" für hochkarätige Unterhaltung. Zum Abschluss der Festwoche wurde zum politischen Abend mit zünftigen Kesselfleischessen eingeladen, an welchem der CSU-Mann Markus Söder seine Sicht der Dinge erläuterte.
Der Verein früher und heute
Burschenvereine in der Region haben einen großen Wert an Freundschaft und Zusammenhalt. Die Geschichte der Burschenvereine geht weit zurück. Damals war es nicht nur ein Verein zum Feiern oder zur Unterhaltung, wie man heute oft meint. Es waren am Anfang Arbeiter- und Krankenunterstützungsvereine in Zeiten von Armut und fehlenden gesetzlichen Versicherungen. Die Versicherung war eben der Verein in Form von Zusammenhalt und Hilfe. Als Gründervater der Burschen, Krankenunterstützungs- und Arbeitervereine gilt Simon Spannbrucker. Auch in heutiger Zeit darf der Sinn der Burschenvereine nicht verschwinden, so unterstützen sich die Mitglieder in schwierigen Zeiten. Für soziale Zwecke hat der Verein des öfteren eine Sprende übrig.